76. Tony Awards: Erfolgreiche Verleihung der begehrten Musical- und Theaterpreise in New York

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Am Sonntagabend betrat die renommierte US-Schauspielerin Ariana DeBose die Bühne des United Palace Theaters in New York, um die 76. Ausgabe der jährlichen Tony Awards zu eröffnen. Ihre einprägsamen Worte „Nun, nun, nun… willkommen bei den 76. jährlichen Tony Awards“ begrüßten das Publikum mit einem Hauch von Spannung und Vorfreude. Mit einem Augenzwinkern machte DeBose deutlich, dass die Veranstaltung improvisiert sein würde, indem sie erklärte: „Wir haben kein Drehbuch, Leute – ich bin live und ohne Drehbuch!“ Diese spontane Bemerkung versprach eine einzigartige und unvorhersehbare Show, die das Publikum in ihren Bann ziehen würde.

Autoren-Streik bedrohte Live-Übertragung des renommiertesten US-Theaterpreises

Die Autoren-Gewerkschaft „Writers Guild of America“ befindet sich derzeit im Streik, was Auswirkungen auf die TV-Übertragung des bedeutendsten Musical- und Theaterpreises der USA hatte. Da die Preisverleihungen ein sorgfältig ausgearbeitetes Drehbuch verwenden, konnte die Sendung nicht wie geplant stattfinden.

Nach langen Verhandlungen wurde schließlich ein Kompromiss erzielt: Die Veranstalter einigten sich darauf, auf der Bühne keine vorab geschriebenen Texte mehr zu verwenden. Stattdessen wurden im Saal zwei Teleprompter installiert, die ausschließlich einen Countdown anzeigten, um sicherzustellen, dass die Dankesreden rechtzeitig beendet wurden. Trotz dieser Maßnahme wurde jedoch weiterhin gesungen und getanzt, und einige Preisträger äußerten sich zustimmend zu den Forderungen der Gewerkschaft.

Leopoldstadt“ wurde zurecht als bestes Theaterstück ausgezeichnet, da es einen tiefen Einblick in das Leben einer jüdischen Familie in Wien bietet. Die Inszenierung führt das Publikum durch verschiedene Epochen und zeigt dabei die Auswirkungen von Antisemitismus, Verfolgung und Flucht auf die Protagonisten. Das Werk des 1937 geborenen Autors Tom Stoppard, der als kleines Kind selbst mit seiner Familie vor den Nazis fliehen musste, ermöglicht es den Zuschauern, die tragische Geschichte des Holocausts und die individuellen Schicksale der Opfer hautnah mitzuerleben.

Die begehrte Auszeichnung für das beste Musical wurde an „Kimberly Akimbo“ verliehen, ein außergewöhnliches Stück, das von Autor David Lindsay-Abaire und Komponistin Jeanine Tesori geschaffen wurde. Die Handlung dreht sich um das Leben einer einsamen, aber cleveren Teenagerin in New Jersey, die aufgrund einer Krankheit vorzeitig altert und das Aussehen einer alten Dame annimmt. Das Musical erzählt auf humorvolle und bewegende Weise von Kimberlys innerem Reichtum und ihrer Fähigkeit, trotz ihrer Herausforderungen eine tiefe Verbindung zu anderen Menschen herzustellen.

Abweichend von der traditionellen Austragungsortwahl in der Radio City Music Hall im Zentrum von Manhattan wurde die diesjährige Preisverleihung in Washington Heights abgehalten, einem nördlicher gelegenen Stadtteil. Die „New York Times“ berichtete, dass diese Entscheidung auf finanzielle Überlegungen zurückzuführen war. Der United Palace, ein prachtvoller Kinosaal, der in den 1930er Jahren erbaut wurde, bot sich als wirtschaftlichere Option an, da die Mietkosten dort deutlich niedriger waren.

Die Tony Awards sind eine bedeutende Ehrung für Musicals und Theaterstücke in den USA und gelten als höchste Anerkennung in der Branche. Jedes Jahr werden sie verliehen, um die außergewöhnlichen Leistungen im Broadway-Theater in New York City zu würdigen. Nur Produktionen, die im vorangegangenen Jahr in einem der vielen renommierten Broadway-Häuser aufgeführt wurden, haben die Möglichkeit, diesen begehrten Preis zu gewinnen. Die Tony Awards bieten eine Plattform, um die kreative Brillanz und das Talent der Künstler und Künstlerinnen sowie die Vielfalt der Geschichten und Inszenierungen zu feiern, die das Theater auf dem Broadway prägen.

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