In diesem Jahr widmet sich der Kultursommer Rheinland-Pfalz nicht nur der Kultur und Kunst innerhalb Deutschlands, sondern öffnet sich auch für die Kulturen und Kunstwerke aus den Nachbarländern im Westen. Besonders im Fokus steht dabei Frankreich, da 2023 das 60-jährige Jubiläum der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages zwischen Deutschland und Frankreich gefeiert wird. Doch auch die Künste aus Luxemburg, Belgien, den Niederlanden, Irland und Großbritannien finden ihren Platz im Programm des Kultursommers. Eine besondere Bedeutung hat der Kultursommer in Rheinland-Pfalz in diesem Jahr, da das Bundesland für zwei Jahre die Präsidentschaft der Großregion mit dem Saarland, Luxemburg, der belgischen Wallonie, Lothringen und westfranzösischen Departements übernommen hat. Bei der Programmvorstellung am Montag im Mainzer Institut français betonte die Kulturministerin, dass der Kultursommer eine hervorragende Gelegenheit sei, die kulturelle Vielfalt und die historischen Verbindungen zwischen den Regionen zu feiern.
„Neue Ausstellung: ‚Kompass Europa‘ führt Besucher auf kulturelle Reise gen Westen“
Unter dem Titel „Kompass Europa: westwärts“ geht der Kultursommer Rheinland-Pfalz in die nächste Runde. Im Fokus stehen diesmal nicht nur Frankreich, sondern auch weitere Länder im Westen Europas wie Luxemburg, Belgien, die Niederlande, Irland und Großbritannien. Der Kultursommer startet im Mai in Trier und bietet bis in den Oktober hinein ein umfangreiches Programm mit über 200 Kulturprojekten im gesamten Bundesland. Dabei ist „Kompass Europa: westwärts“ der dritte Teil eines Zyklusses, der sich den Nordlichtern und dem Ostwind widmete und im kommenden Jahr den Süden Europas in den Fokus rücken wird.
Auch in diesem Jahr bietet der Kultursommer Rheinland-Pfalz ein abwechslungsreiches Programm mit über 200 Kulturprojekten im ganzen Bundesland. Eine besondere Rolle spielt dabei die deutsch-französische Zusammenarbeit, wie die Theater-Koproduktion „Bambi“ des Studiengangs Figurenspiel der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und des Internationalen Instituts für Puppenspiel ESNAM zeigt. Zudem wagt der Scotland-Hub der Mainzer Johannes Gutenberg Universität im Juli einen Blick über den Kanal und richtet das „Scott Fest“ aus, das schottische Kultur und Sir Walter Scott feiert.
Der Kultursommer Rheinland-Pfalz ist eine großartige Gelegenheit, um verschiedene Festivals und Veranstaltungen im Bundesland zu besuchen. Das Mosel Musikfestival ist ein Highlight für Musikliebhaber, während die Eifel-Kulturtage Kunst und Kultur in einer atemberaubenden Landschaft präsentieren. Das „kopfüber – Theatertreffen für Junges Publikum“ in Neustadt/Weinstraße bringt Theaterstücke für Kinder und Jugendliche auf die Bühne, während das Kinder- und Jugendtheater-Festival Sommerheckmeck Besucher zu ungewöhnlichen Orten in Trier und Umgebung lockt. Egal welche Interessen man hat, es gibt während des Kultursommers in Rheinland-Pfalz für jeden etwas zu entdecken.
Kultur für alle: Kultursommer Rheinland-Pfalz bringt Veranstaltungen auch in kleine Gemeinden
Teneka Beckers, die Leiterin des Kultursommers, betonte die Bedeutung von Veranstaltungen in kleineren Ortschaften. Im September finden beispielsweise die Kulturtage Becherbach bei Kirn statt, während Ende Juli das Festival „Rock the Forest“ im Kreis Neuwied für kulturelle Unterhaltung sorgt. Außerdem wird der Kultursommer erstmals ein interaktives Kulturprojekt namens „Schulbesuch Europa“ der Künstlergruppe „Rimini Protokoll“ in Zusammenarbeit mit dem Theater der Stadt Aalen und dem Jungen Theater Heidelberg präsentieren. Bei dieser Aufführung und anschließender Diskussion geht es um die Bedeutung Europas. Der Schulbesuch Europa beginnt im Juli an einer Schule in Mainz und kann von Schulen im gesamten Rheinland-Pfalz gebucht werden.
Wie die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur bekannt gibt, wurden in diesem Jahr rund 1,1 Millionen Euro an Förderung für Projekte bereitgestellt, die Teil des Kultursommers sind. Zusätzlich flossen etwa 2,6 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt in kommunal geförderte Kulturfestivals. Trotz der Corona-Pandemie sind ähnlich viele Anträge auf Förderung eingegangen wie vor der Krise, so die Aussage von Kultursommer-Leiterin Beckers. Ministerin Binz sieht darin ein positives Signal und betont, dass die Corona-Delle nun überwunden sei.